Bulgarische Literatur

Unter bulgarischer Literatur versteht man die in bulgarischer Sprache geschriebene Literatur.

Dank der Initiative des Zaren Simeon I. entwickelte sich im 9. Jahrhundert ein reichhaltiges Schrifttum mit religiöser und weltlicher Thematik, das zur Keimzelle des literarischen Schaffens aller orthodoxen Slawen wurde. 1393 geriet ein Großteil des heutigen Bulgarien unter Herrschaft des Osmanischen Reiches.

Das erste gedruckte, in Anlehnung an die Umgangssprache verfasste bulgarische Buch erschien 1804. Die in den Dienst des nationalen Freiheitskampfes gestellte Literatur des späteren 19. Jahrhunderts stützte sich teils auf die Volksdichtung, teils auf russische Vorlagen. 1876 begann Iwan Wasow, der fruchtbare, vielseitige und wirkungsvollste Klassiker der Bulgaren, seine literarische Tätigkeit. Nach der Befreiung Bulgariens von der osmanischen Vorherrschaft durch Gründung des Fürstentums Bulgarien 1878 kam es zur Verfeinerung von Sprache und Stil durch den Symbolismus.

Die realistische, vorwiegend überlieferungsgebundene Literatur des 20. Jahrhunderts gab ihrerseits mit starkem Heimatgefühl, aber auch mit Sozialkritik eindringliche Bilder aus dem Alltag des bulgarischen Landlebens. Nach 1945 setzten sich in der Volksrepublik Bulgarien bis zum Untergang des Kommunismus 1990 die Forderungen des sozialistischen Realismus durch.


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